Geschichte unserer Bruderschaft
Im August 1926 wurde ein in der Gemeinde Niederpleis seit langem gehegter Wunsch in die Tat umgesetzt. Ein Schützenverein wurde gegründet. Niederpleis hatte zu diesem Zeitpunkt 1400 Einwohner (heute das 10-fache).
Am 16. August 1926 fanden sich die honorigen Herren Josef Bonsch, Gottfried Richarz, Franz Fischer, Peter Kehr, Wilhelm Fischer, Johann Fischer, Wilhelm Hartmann und Josef Richarz zur Gründung des Schützenvereins Niederpleis zusammen
Ursprünglicher Zweck des Vereins, gemäß Satzung vom 20. August 1926, war die Förderung des Schießsports und des geselligen Zusammenseins der Mitglieder.
Im Januar 1927 trat der Verein dem Deutschen Schützenbund bei und schloss sich 1931 dem Rhein-Ahr-Sieg-Schützenbund an. Zur gleichen Zeit erfolgte der Beitritt zur Rheinisch Westfälischen St. Sebastianus Schützenbruderschaft. Wenn sich auch der Verein bei seiner Gründung als frei von politischen und religiösen Bindungen bezeichnet hatte, so fand er doch durch den Beitritt zur Erzbruderschaft die religiöse Bindung. Ziele waren neben der Förderung des Schießsports und des geselligen Zusammenseins nunmehr auch die christlich moralischen Werte Glaube, Sitte und Heimat zu schützen und auch zu leben.
Im Jahr 1927 begannen die Arbeiten zur Errichtung eines Schießstandes auf dem Schmerbroich. Die Familien Schumacher, Meurer und Görgens stellten hierfür ihre Grundstücke zur Verfügung. Hierbei mussten alle Mitglieder Hand anlegen. Wer selbst nicht arbeiten konnte, musste 20 Reichsmark zahlen. Schon bald war der Schießstand fertig gestellt.
Für das erste Königsschießen wurde eine Vogelbüchse gekauft. Hierzu steuerte jedes Mitglied 8 Reichsmark bei.
Als 1. Schützenkönig wurde am 24. Juli 1927 Herr Johann Zöller gekrönt.
Für die Königskette stellten die Mitglieder Silbermünzen kostenlos zur Verfügung.
Das Fronleichnamsfest ist für die Bruderschaft seitdem ein besonderer Tag, denn das Königsvogelschießen findet immer nach der Prozession statt. Bei der Prozession wurde das Allerheiligste durch die Schützen begleitet. Bis Anfang der 60er Jahre trugen die Mitglieder des Maiclubs Niederpleis den „Himmel“. nach der Auflösung des Maiclubs übernahmen auch das die Schützen, die sich bei dieser Aufgabe seit vielen Jahren mit der zur Pfarrgemeinde gehörenden Schützenbruderschaft St. Georg Buisdorf ablösen.
Parallel hatte sich in Niederpleis die Schützengesellschaft St. Martinus gegründet. Es dauerte 10 Jahre, bis man erkannte – in der Zwischenzeit war man sich auch persönlich näher gekommen – dass 2 Schützenvereine in einem Dorf unsinnig waren. St. Martinus löste sich auf. Die willigen Mitglieder traten St. Antonius bei. Diese Vereinigung wird symbolisch auf unserer Standarte dargestellt. Auf der einen Seite St. Antonius (Schutzpatron des Dorfes), auf der anderen St. Martinus (Patron der Pfarrgemeinde).
Von Beginn des 2. Weltkrieges bis weit in die Nachkriegszeit ruhte das Schützenleben. Aber 1949 ging es wieder los. Wegen fehlender Schusswaffen – diese waren verboten – konnte kein König ausgeschossen werden. Aber Schützen sind erfinderisch. Mit einer Schraubenmutter wurde auf eine Flasche geworfen. Schon nach dem 2. Durchgang war der 1. Nachkriegskönig ermittelt. Ein Schützenfest fand in diesem Jahr allerdings nicht statt.
Im Jahr 1950 durfte auch wieder mit dem Luftgewehr geschossen werden. 1950 fand dann auch das 1. Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg statt.
Zum 25-jährigen Jubiläum, im Jahr 1951, stiftete der damalige 1. Brudermeister Heinrich Startz der Bruderschaft eine Fahne, die den Heiligen Sebastianus zeigt. Leider verstarb Heinrich Startz schon am 08. Januar 1951, so dass er die Übergabe und Fahnenweihe nicht mehr durchführen bzw. erleben konnte. Das tat dann seine Witwe, welche auch die erste Frau in der Geschichte der Bruderschaft war, die Ehrenmitglied der Bruderschaft wurde.
Frau Magdalene Startz war es auch, die unserer Bruderschaft zum 40-jährigen Bestehen, im Jahr 1966, unsere heutige Standarte übergab. Im Jahr 2003 musste die Standarte von Grund auf restauriert werden. Nach der Fertigstellung wurde sie im feierlichen Rahmen einer Standartenweihe, am 03. April 2004 neu eingesegnet. Die Finanzierung der Restaurierung übernahmen in der Hauptsache die Kreissparkasse Köln und die Raiffeisenbank Sankt Augustin.
Die Fahne von 1951 Sie zeigt den Heiligen Sebastianus und wurde der Bruderschaft durch die Witwe des im gleichen Jahr verstorbenen Brudermeisters Heinrich Starz übergeben.
Als das Schießen mit Kleinkalibergewehren wieder erlaubt war, knallten auf dem Schießstand auf dem Schmerbroich, welcher während des Krieges als Luftschutzbunker genutzt worden war, wieder die Büchsen. Da das Schießplatzgelände dort nur gepachtet war, kaufte die Bruderschaft 1959 das Grundstück „Am Eichelkämpchen“, auf dem unsere heutige Schießanlage und das Schützenhaus stehen.
Mit vereinten Kräften und mit dem Material vom Schmerbroich konnte 1961 ein neuer Schießstand errichtet und am 30. April 1961 seiner Bestimmung übergeben werden. Seit dieser Zeit veranstalten wir jährlich, Ende April, unser Eröffnungsschießen.
Im 2. Bauabschnitt wurde 1962 ein Gesellschaftsraum errichtet, der den Schützen ein Zuhause, den Ortsvereinen und auch Privatpersonen eine Räumlichkeit zur Durchführung von Festen oder anderen Veranstaltungen bot. Nun erhielt die Bruderschaft starken Zulauf von neuen Mitgliedern. Ach die Jugend fand mehr und mehr den Weg zur Bruderschaft.
In den folgenden Jahren wurde das Schützenhaus immer mehr ausgebaut. Und das wird auch so weitergeführt, den unsere Bruderschaft lebt.
In den 70er Jahren wurde ein zweiter Saal angebaut, der die Aufnahmekapazität des Schützenhauses mehr als verdoppelte. in den letzten 20 Jahren wurden Thekenraum, Wirtschaftsräume, Keller und Kühlkeller angebaut, die Schießstände umgebaut, das komplette Dach erneuert, die alten Toiletten total durch moderne Anlagen ersetzt und die Heizung 2 x erneuert.
Schon vor vielen Jahren konnte in den Räumen des Schützenhauses Platz für die von der Arbeiterwohlfahrt betreute Altentagesstätte geschaffen werden. Die Senioren fühlen sich ausgesprochen wohl in unserem Haus.
Bis 1964 wurden alle Könige mit der „alten“ Königskette gekrönt. Seit 1964 erhalten unsere Könige und unsere Prinzen die heutigen Ketten.
Die St. Antonius Schützenbruderschaft 1926 Niederpleis e.V. hat in ihrer Geschichte 13 Stadtschülerprinzen und Stadtprinzen, 1 Bezirksschülerprinzen, 4 Bezirksprinzen, 11 Stadtkönige, 6 Bezirkskönige, 1 Diözesankönig und den in unserer Bruderschaft bisher einzigen Bundeskönig, Herrn Oskar Grenz, hervorgebracht.
Schützenkönige unserer Bruderschaft
1927 | Johann Zöller | |
1928 | Johann Fischer | |
1929 | Peter Schumacher | |
1930 | Josef Richarz | |
1931 | Peter Meurer | |
1932 | Anton Zimmermann | |
1933 | Johann Fischer | |
1934 | Heinrich Kessel | |
1935 | Johann Fröhlingsdorf | |
1936 | Heinrich Startz | |
1937 | Gottfried Richarz | |
1938 | Wilhelm Fischer | |
1939 | Johann Fischer | 1. Kaiser |
1949 | Wilhelm Fischer | |
1950 | Franz Haarhoff | |
1951 | Josef Schumacher | |
1952 | Alois Richarz | |
1953 | Wilhelm Fischer | 2. Kaiser |
1954 | Peter Schmitz | |
1955 | Gerhard Geerling | |
1956 | Josef Meier | |
1957 | Fritz Becker | |
1958 | Willi Bröhl | |
1959 | Hans Zimmermann | |
1960 | Mathias Trevisany | |
1961 | Alois Richarz | |
1962 | Bernhard Gellermann | |
1963 | Hans Keul | |
1964 | Hans Saal | |
1965 | Gerhard Geerling | |
1966 | Georg Kickel | |
1967 | Fritz Becker | Bezirkskönig |
1968 | Peter Schmitz | |
1969 | Christian Heider | |
1970 | Josef Lang | Bezirkskönig und Diözesankönig |
1971 | Hans Reimann | |
1972 | Oskar Grenz | Bezirkskönig und Bundeskönig |
1973 | Paul Kirchner | |
1974 | Günther Bräuner | |
1975 | Bernhard Gellermann | |
1976 | Fritz Möller | Bezirkskönig |
1977 | Karl-Heinz Stierle | |
1978 | Herbert Reuter | |
1979 | Karl Hendricks | Bezirkskönig |
1980 | Manfred Bittner | Stadtkönig |
1981 | Hans Harmke | |
1982 | Ewald Bößmann | Stadtkönig |
1983 | Bernhard Gellermann | 3. Kaiser |
1984 | Heinz Bienentreu | Stadtkönig |
1985 | Hans Pietschak | Stadtkönig |
1986 | Karl Hendricks | |
1987 | Philipp Odenthal | |
1988 | Wilfried Fandreyer | Stadtkönig |
1989 | Herbert Grotzfeld | |
1990 | Wigand Lübbing | |
1991 | Ernst Kessel | |
1992 | Fritz Becker | 4. Kaiser |
1993 | Karl-Heinz Meys | |
1994 | Karl Hendricks | 5. Kaiser |
1995 | Herbert Grotzfeld | |
1996 | Manfred Bittner | Bezirkskönig |
1997 | Dieter Grotzfeld | |
1998 | Ernst Kessel | |
1999 | Reinhard Grotzfeld | |
2000 | Werner Klihm | Kreiskönig Kreis 10.3 RSB |
2001 | Erich Herchenbach | |
2002 | Herbert Grotzfeld | 6. Kaiser |
2003 | Dieter Grotzfeld | Stadtkönig |
2004 | Ernst Kessel | 7. Kaiser |
2005 | Regina Grotzfeld | 1. Königin |
2006 | Hannelore Kessel | |
2007 | Werner Klihm | Bezirkskönig / Stadtkönig |
2008 | Hagen Müller | Stadtkönig |
2009 | Ursula Grotzfeld | |
2010 | Dieter Grotzfeld | 8. Kaiser |
2011 | Andreas Harmke | |
2012 | Marc Schumacher | Bezirkskönig Bezirk 10 RSB / Stadtkönig |
2013 | Ralph Schäfer | Kreiskönig Kreis 10.3 RSB |
2014 | Reinhard Grotzfeld | |
2015 | Andrea Grotzfeld | |
2016 | Ursula Grotzfeld | |
2017 | Erika Welbers | |
2018 | Werner Klihm | 9. Kaiser / Stadtkönig |
2019 – 2021 | Marc Schumacher | „Corona König“ |
2022 | Dominik Reichelt | Stadtkönig |
2023 | Andrea Grotzfeld | |